Sieg beim Salcano MTB Cup Arnavutköy/Istanbul (TUR)
Beim Salcano MTB Cup im türkischen Arnavutköy konnte ich am vergangenen Wochenende zum ersten Mal in meiner Karriere ein Rennen der HC-Kategorie gewinnen! Im Stadtteil von Istanbul setzte ich mich am Ende knapp vor dem Russen Anton Sintsov und Karl Markt durch.
Auf einem Kurs, der bis auf einen Anstieg und eine Abfahrt nur aus Flachpassagen bestand und technisch nicht unbedingt anspruchsvoll war, bildete sich nach 4 von 10 Runden eine dreiköpfige Spitzengruppe. Der Österreichische Meister Karl Markt diktierte weitgehend das Tempo, konnte aber Anton Sintsov und mich nicht abschütteln.
Auch nicht mit einer Tempoverschärfung in der neunten Runde am drei Minuten langen Anstieg. Bei dieser Attacke musste ich schon heftig auf die Zähne beißen, konnte aber dran bleiben.
Im letzten Anstieg des Rennens sollte eine Vorentscheidung fallen. Karl Markt erhöhte das Tempo kontinuierlich, kam aber nicht weg. Bevor es dann oben in den Singletrail ging, attackierte der Olympia-Zwölfte Sintsov noch einmal drüber und ich ging sofort mit.
Sintov ging als Erster in den Trail, ich war direkt an seinem Hinterrad und wusste jetzt muss ich dran bleiben und dann auf der Zielgeraden die letzte Chance nutzen.
Der letzte Kilometer der Strecke war identisch mit der vom Eliminator Sprint, den ich am Tag zuvor gewonnen hatte. Da ich die Linien vom Sprint sehr gut kannte, konnte ich diesen Vorteil ausspielen und noch einmal etwas Kraft sparen. Auf der Zielgeraden wartete ich wirklich bis zur letzten Sekunde und sprintete dann an Sintov vorbei zu meinem ersten Sieg in einem HC-Rennen!
Ich wusste schon vor dem Rennen, wenn ich da gewinnen will, muss ich es schlau anstellen und "ein bisschen Arschloch-mässig" fahren. Ich habe dann versucht das ganze Rennen so gut wie möglich Kraft zu sparen und das hat am Ende den Unterschied ausgemacht!
Eine perfekte Woche in der Türkei zum Abschluss der Saison. Donnerstag Rang Zwei beim C1-Rennen in Alanya, Samstag der Sieg beim Eliminator Sprint und Sonntag Sieg Nummer zwei beim HC-Rennen. Damit gewann ich insgesamt 140 Weltranglisten-Punkte, die mich im Ranking von Platz 83 in die Top60 katapultieren!
Jetzt fahre ich zum Abschluss der Saison noch das dreitägige Etappenrennen Epic Israel (S2-Kategorie) zusammen mit meinem Teamkollegen Shlomi Haimy (Israelischer Meister). Danach geht es in die wohl verdiente Saisonpause!!!
Top5 - HC Jelenia Góra Trophy (POL)
In Jelenia Góra im Riesengebirge fand letzten Samstag ein internationales MTB-Rennen der HC-Kategorie statt. Bereits vor zwei Jahren war ich bei diesem Rennen am Start und da ich es in sehr guter Erinnerung hatte wollte ich auch diesmal unbedingt wieder dabei sein! Die Silbermedaillengewinnerin von Rio ist dort zu Hause und hat mein Team zum Event eingeladen.
Die Anreise nach Polen war kurzfristig und nicht unbedingt optimal. Am Donnerstag reiste ich von Freiburg in meine Heimat nach Helmbrechts in Oberfranken. Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Polen, zusammen mit meinem langjährigen Trainingspartner und gutem Kumpel Patrick Titus als Betreuer. Strecke anschauen war zeitlich nicht mehr möglich und wurde auf den Renntag verlegt. Gut, dass die Strecke größtenteils ähnlich wie vor zwei Jahren war. Kurze, steile Anstiege und Abfahrten, viele Kurven und natürlich angelegt. Mountainbike Cross-Country "vom Feinsten".
Sieben Runden standen auf dem Programm. Mit Startplatz 11 in der zweiten Reihe hatte ich eine super Ausgangsposition.
Klar hatte ich mir vor dem Rennen ausgerechnet was drin sein kann und auf welche Fahrer ich aufpassen muss, sobald attackiert wird. Der Start war gut und ich war gleich vorne mit dabei. Anfang der ersten Runde war es der Pole Bartlomiej Wawak, der das Tempo machte und es bildete sich eine 5-köpfige Spitzengruppe. Sein Teamkollege Fabian Giger aus der Schweiz, an zweiter Position liegend, lies erstmal eine kleine Lücke aufgehen und wartete auf die Reaktionen der Konkurrenz. Der Russe Anton Sintsov ergriff dann die Initiative und fuhr die Lücke auf einem langen und flachen Streckenabschnitt wieder zu. Giger konnte dran bleiben und ich war auch direkt am Hinterrad. Sobald die Lücke geschlossen war, erhöhte Giger nochmal das Tempo und versuchte sich auf die Flucht zu machen. Ich hatte Mühe dran zu bleiben und nahm erstmal Tempo raus. Giger und Sintsov fuhren weg und dahinter bildete sich eine 3-köpfige Gruppe um Platz 3 mit einem Tschechen, einem Belgier und mir. Anfang der vierten Runde passierte mir dann dann ein Missgeschick. In einer schnellen Passage blieb ich mit dem Pedal an einem abgesägten Baumstamm hängen, den ich nicht sah weil ich zu dicht am Hinterrad der Konkurrenz fuhr. Ein heftiger Sturz war die Folge und ich dachte erst das Rennen ist gelaufen. Doch ich war schnell wieder auf dem Bike, hatte mich nicht verletzt und fand schnell wieder in meinen Rhythmus. Klar, Zeit hatte ich verloren und die Gruppe war weg. Gut, dass ich nicht nervös wurde, einfach meinen Rhythmus beibehielt und auf das Finale wartete. Bis zur letzten Runde war ich dann immer noch in Schlagdistanz und die Konkurrenz begann zu schwächeln. Ich war wieder dran und sicherte mir mit einem starken Finale den 4. Platz.
"Es gibt Tage da läuft es super und dann gibt es eben auch Tage da läuft es weniger gut." - das habe ich letzte Woche nach dem Wettkampf in Andorra geschrieben. Diesmal war es einer der "super Tage"! Erfolg und Niederlage liegen im Leistungssport so nah bei einander wie nirgends sonst!
Jetzt bin ich ein paar Tage zu Hause in der Heimat, bevor es dann am Sonntag beim Bundesliga Finale wieder zur Sache geht!
UCI MTB Weltcup #6 - Vallnord (AND)
Das Weltcup-Finale fand am Wochenende im europäischen Zwergstaat Andorra statt. Es war der sechste Weltcup in dieser Saison und das letzte große und wichtige Rennen. Das Renngelände im Ski-Gebiet Vallnord liegt auf ca. 2000m und deshalb erfordert der Weltcup eine besonders aufwendige Vorbereitung.
Bereits drei Wochen vor dem Wettkampf habe ich zur Höhenanpassung in Livigno auf dem Eira-Pass (2208m) im Hotel eingecheckt. Die zwei Wochen Höhentraining, anschließend ein Rennen in Basel und einen Tag später die Anreise nach Andorra verliefen nach Plan. In Andorra war ich dann ab Montag mit meinem Team untergebracht und hatte genug Zeit um die Trainingsphase zu verdauen und mich dann auf den Wettkampf vorzubereiten.
Der Kurs war fast exakt gleich wie zum Vorjahr bei der Weltmeisterschaft. Die Strecke ist nahezu 100% natürlich, die Abfahrten sind super anspruchsvoll und die steilen Anstiege machen das Rennen extrem hart.
Sieben Runden standen auf dem Programm. Startplatz 56.
Weltcup-Start! Das heißt Vollgas von der ersten Sekunde an! Jeder versucht so gut es geht Positionen gut zu machen, erst recht bei einer Startphase wie in Andorra, wo es schon nach ca. 2km in einen langen Downhill geht und dann große Lücken entstehen. Ich konnte mich ganz gut durchboxen und war nach der ersten Runde auf Position 35 unterwegs. Ab da wollte ich natürlich weiter nach vorne kommen und hatte den Gashahn komplett Anschlag aufgedreht. Normalerweise macht mir das gar nichts aus und durch meine Vorbereitung in der Höhe war ich mir auch sicher, dass es auf 2000m geht. Allerdings lag ich damit falsch, aus welchem Grund auch immer, und ich konnte nichts anderes machen als einen Gang rauszunehmen. So verlor ich leider 10 Positionen bis ich mein Tempo gefunden hatte, dass ich über das Rennen halten kann. Ein unnötiger Sturz auf dem letzten Kilometer, Platz 45 im Ziel, nicht das was ich mir erhofft hatte.
Es gibt Tage da läuft es super und dann gibt es eben auch Tage da läuft es weniger gut. So ist das im Leistungssport auf diesem Level. Deshalb gibt es nur eins, abhaken und weitermachen!
Schon am Samstag diese Woche habe ich die nächste Chance beim HC-Rennen in Polen!
HC Basel/Muttenz (SUI)
Letzten Sonntag war ich in Basel/Muttenz beim Swiss Bike Cup am Start. Nach einem zweiwöchigen Höhentrainingslager in Livigno wollte ich das Rennen nutzen um eine Woche vor dem Weltcup-Finale in Andorra wieder in "Renn-Modus" zu kommen.
Die Strecke mit Start und Ziel auf einer Pferderennbahn ist perfekt um wieder "Spritzigkeit" zu bekommen! Der Kurs ist 6 km lang, hat nur 90 Höhenmeter und ist deshalb extrem schnell. Der einzige Berg ist nur etwa 90 Sekunden lang aber sehr steil. Der technische Anspruch ist relativ gering, aber dafür ist es ein taktisches Rennen und deshalb spannend für die Zuschauer.
Zweieinhalb Runden auf der Pferderennbahn und danach 8 Runden auf der 6km-Strecke standen auf dem Programm.
Die Startphase war super schnell und sehr hektisch. Ich habe versucht nicht im Wind zu fahren und abzuwarten bevor es auf die eigentliche Strecke geht. Fast von der letzten Position im Feld investierte ich erst kurz vor der Engstelle und schaffte es an zweiter Position auf die Strecke zu gehen. Perfekt! Jetzt konnte ich vorne das Tempo mit bestimmen und "mitschwimmen". Nach der ersten großen Runde war ich in der Verfolgergruppe mit etwa 15 Fahrern mit dabei. Der spätere Sieger Lukas Flückiger hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon aus dem Staub gemacht. In der zweiten Runde war mir das Tempo dann etwas zu schnell und ich verlor knapp den Anschluss. Danach war ich das ganze Rennen in einer dreiköpfigen Gruppe um Platz 11 unterwegs. Etwa zu Rennmitte merkte ich, dass ich der stärkste in der Gruppe bin und konzentrierte mich auf die letzte Runde. Ein Fahrer verlor dann am steilen Berg den Anschluss und so musste ich "nur noch" den Zielsprint gegen den Franzosen gewinnen. Sprinten kann ich ja ganz gut, und somit erreichte ich das Ziel auf Platz 11 mit 2min 40sek Rückstand auf den Sieger.
Ein super Ergebnis und ein richtig gutes Gefühl, eine Woche vor dem Weltcup-Finale in Andorra!
Inzwischen bin ich schon vor Ort beim Weltcup und ab morgen startet das Training auf der Strecke.
UCI MTB Weltcup #5 - MSA (CAN)
Am Wochenende fand der Weltcup-Klassiker in Kanada, Mont-Sainte-Anne, statt. Es war der fünfte Weltcup in dieser Saison und eines meiner Lieblingsrennen. Nicht nur, weil ich dort schon die letzten beiden Jahre gut gefahren bin und weil die Strecke gigantisch ist, sondern auch weil das "Drumherum" in Kanada immer mega viel Spaß macht!
Bereits am Montag vor dem Rennen sind wir mit dem Team nach Kanada geflogen, um genügend Zeit zu haben um den Jetlag zu verdauen, uns an das Klima zu gewöhnen und dann ab Donnerstag auf der Strecke zu trainieren.
Der Kurs wurde zum Vorjahr ein wenig verändert, aber die entscheidenden Anstiege und Abfahrten waren identisch. Die Strecke ist bekannt für die natürlichen Steinfelder bei denen eine perfekte Linienwahl extrem wichtig ist. Außerdem ist es wichtig, dass man topfit am Start steht, da man sich bei den steilen Anstiegen nicht in einer Gruppe verstecken kann und das ganze Rennen seinen Rhythmus fahren muss!
Sieben Runden standen auf dem Programm. Das Wetter war perfekt zum Rennen fahren, es hatte den Tag zuvor nochmal etwas abgekühlt und zum Start um 14.15 Uhr waren es dann ca. 25 Grad und leicht bewölkt.
Die Startphase lief leider nicht so gut wie die letzten beiden Jahre und ich kam mit Startnummer 51 auf Position 39 aus der verkürzten Startrunde. Mit der entsprechenden mentalen Einstellung fand ich aber super ins Rennen und konnte bis zur Hälfte der Distanz Positionen gut machen. In der Gruppe um Platz 25 war dann Endstation mit der Aufholjagd und ich musste etwas rausnehmen. Damit verlor ich zwar den Anschluss an die Gruppe und musste die letzten zwei Runden alleine durchziehen, erreichte aber mit Platz 28 mein bestes Weltcup Resultat in dieser Saison!
Jetzt bin ich schon auf der Heimreise nach Deutschland und momentan am Flughafen in London. Gleich geht mein nächster Flug nach Basel und dann mit dem Auto zurück nach Freiburg. Mitte der Woche werde ich dann das Höhentraining für den letzten Weltcup in Andorra beginnen, der in vier Wochen stattfindet! Das Wochenende zuvor stehe ich noch beim HC Rennen in Basel/Muttenz am Start.
Platz 2 beim Heimrennen in Wüstenselbitz (GER)
Bei meinem Heimrennen vom FC Wüstenselbitz 1919 e.V. musste ich mich am Ende knapp geschlagen geben und wurde Zweiter. Mit 118 Startern beim Hauptrennen und ca. 350 Startern in allen Klassen war das Event sowohl quantitativ als auch qualitativ so gut besetzt wie noch nie zuvor!
Perfekt, um den vielen Zuschauern ein spannendes Rennen zu bieten!
So bildet sich am Anfang eine 6-köpfige Spitzengruppe, aus der sich Ende der ersten von vier Runden Philipp Bertsch aus dem Staub machte. Mit Sichtkontakt zum Führenden kontrollierte ich die Gruppe auf Position drei fahrend hinter U23-Nationalkaderfahrer Robin Hofmann. Als Hofmann die Lücke irgendwann zu groß werden lies, sprengte ich die Gruppe und schloss zu Bertsch auf. Nur Lysander Kiesel konnte folgen und so bildete sich eine 3-köpfige Spitzengruppe Ende der zweiten Runde. Das Tempo wurde nicht wesentlich höher und ich entschied mich Mitte der dritten Runde die beiden "zu testen". Durch die Attacke verlor Bertsch den Anschluss und auch Kiesel hatte zunächst eine kleine Lücke. Doch am nächsten Berg konnte er den Rückstand verkleinern und kam wieder zurück an mein Hinterrad. Spätestens jetzt wusste ich, dass es kein leichtes Spiel wird das Rennen zu gewinnen. Ich nahm nochmal Tempo heraus, blieb aber vorne. Mitte der letzten Runde fuhr ich dann raus aus der Führung und wollte auf den passenden Moment warten um anzugreifen. Kiesel hielt aber das Tempo hoch und so wartete ich am Ende zu lange... Es war klar, das erst am letzten Berg die Entscheidung fällt und da hatte Kiesel einfach ganz klar noch ein Korn mehr in den Beinen!
Respekt vor der starken Leistung und nochmal Glückwunsch zum Sieg an dieser Stelle! ;)
Mit einem 2,5stündigen Training habe ich heute eine super Trainingswoche beendet. Der Weltcup in Albstadt nächsten Sonntag rückt näher und ich bin sehr guter Dinge vor deutschem Publikum zu rocken!
Wenn ich an die Stimmung im "Bullentäle" denke bekomme ich jetzt schon Gänzehaut!! :D Wird geil!
Europameisterschaft - Jönköping (SWE)
Zwei Wochen nach dem Weltcup Auftakt in Australien stand vergangenen Sonntag die Europameisterschaft im schwedischen Jönköping an.
Die Schweden haben sich sehr viel Mühe gegeben und eine wirklich coole Strecke gebaut! Etwa 100 Höhemeter oberhalb der Stadt Jönköping wurde das Rennen ausgetragen. Pro Runde wurden 4,1 km zurück gelegt und dabei mussten 200 Hm überwunden werden. Es gab drei längere, steile Anstiege und dazwischen extrem schnelle Abfahrten. Bei super Wetter kamen am Sonntag viele Zuschauer zum Rennen und bekamen Mountainbikesport auf weltklasse Niveau geboten.
Mit Startposition 61 hatte ich zwar nicht die beste Ausgangsposition, konnte aber mit einem guten Start direkt ein paar Positionen gut machen. Auf Position 44 kam ich aus der ersten von sieben Runden, und fuhr von Anfang an meinen eigenen Rhythmus. Ich habe versucht nie zu überziehen und einfach immer am Limit zu fahren. Die Taktik erwies sich bereits ab Mitte der zweiten Runde als die richtige und ab da konnte ich einen Fahrer nach dem anderen überholen. Gegen Ende des Rennens waren dann die Top30 in Sicht und ich konnte nochmal alles aus meinem Körper herausholen und wurde 28. Wieder ein solides Ergebnis und definitiv ein weiterer Schritt nach vorne!
Julien Absalon konnte seinen Titel verteidigen und Fabian Giger und Ondrej Cink holten sich Silber und Bronze.
In zwei Wochen findet mit dem Weltcup in Deutschland (Albstadt) der nächste wichtige Wettkampf statt!
UCI MTB Weltcup #1 - Cairns (AUS)
Die Weltcup Saison 2016 hat endlich begonnen! Es ist eine Weile her seit dem letzten Weltcup (August 2015) und es war eine sehr lange Reise zu diesem Event! Wir sind bis zum anderen Ende der Welt gereist um beim Weltcup Auftakt am Start zu stehen, aber es war jeden Kilometer wert!
Es gibt einige Dinge die man beachten muss, wenn man in Cairns (Australien) Rennen fahren will. Zum Beispiel der Jetlag, das tropische Wetter und eine Menge tödliche Tiere! Der Jetlag hat mich nicht aus der Bahn geworfen, an das Wetter hatte ich mich nach einigen Tagen gewöhnt und von Schlagen oder Krokodilen wurde ich verschont.
Nach ein paar Tagen Anpassung, die sich teilweise wirklich wie Urlaub anfühlten, war ich bereit für ein hartes Rennen! Der Kurs in Cairns ist sehr speziell - er enthält nur einen langen Anstieg und eine lange Abfahrt mit einem anschließenden Flachstück zurück zur Ziellinie. Der Anstieg schlängelt sich über viele Stein- und Wurzelpassagen, mit mehreren Linien-Entscheidungen den Berg hoch. Es ist kaum möglich einen konstanten Rhythmus zu finden. Die Belohnung für den harten Anstieg ist eine schnelle und flowige Abfahrt mit vielen Sprüngen und Rockgarden! Maximaler Fahrspaß garantiert!
Renntag! Sieben Runden plus Startloop standen für mich und meinen Teamkollegen Shlomi Haimy auf diesem überragenden Kurs an! Das Wetter, heiß und eine hohe Luftfeuchtigkeit, versprachen 1h und 30min Rennen fahren am Limit!
Aufwärmen, Startbox, Startaufstellung, "30 Sekunden bis zum Start", GO!
Schon nach wenigen Metern gab es einen Start-Sturz, dem ich zum Glück um Haaresbreite entkommen bin! Bremsen, ausweichen, kurz mit dem Fuß ausklicken, ... im letzten Moment vorbei gekommen!
Mit Startnummer 61, konnte ich nach 2 min Startloop auf Rang 50 in die ersten Runde, und damit in den ersten Anstieg, fahren. Ich fand direkt meinen Rhythmus und kämpfte um jede Position! Runde für Runde konnte ich Positionen gut machen und hatte nie eine Schwächephase! Das ist sehr ungewöhnlich für mich, normalerweise muss ich nach der ersten oder zweiten Runde etwas herausnehmen. Anscheinend zeigt das Cape Epic so langsam doch seine Wirkung und diese Schwächephase bleibt aus! Die Aufhohljagd endete auf Platz 35 und damit mit einem sehr zufriedenstellenden Ergebnis, als zweitbester Deutscher. Auch mein Teamkollege hatte ein super Rennen und kam als 41. ins Ziel!
Ich bin wirklich happy wie die Weltcup Saison für mich begonnen hat! Jetzt ist die Saison endgültig voll am laufen und ich kann´s kaum erwarten beim nächsten Rennen am Start zu stehen! Das wird die Europameisterschaft in Schweden in zwei Wochen sein!