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UCI MTB Weltmeisterschaft XCO 2018 - Lenzerheide (SUI)

 

08. September 2018

 

Die diesjährigen Weltmeisterschaften im MTB Cross-Country wurden in der Schweiz auf der Lenzerheide ausgetragen. Vor 25.000 Zuschauern gewann Nino Schurter in seiner Heimat zum vierten Mal hintereinander den Weltmeistertitel.

Nachdem ich mich die letzten zwei Jahre nicht für die WM qualifizieren konnte, freute ich mich dieses Jahr umso mehr über die Nominierung für meine dritte WM in der Elite Kategorie. In der Weltrangliste lag ich vor der WM auf Position 99. Dies bedeutete für mich Startnummer 69 für den Wettkampf.

Mit einem passablen Start kam ich gut ins Rennen und lag nach einer Runde auf Position 57. Klar, nicht unbedingt eine super Ausgangsposition, aber unter Berücksichtigung meiner Startposition völlig okay. Von hier aus hatte ich mir vorgenommen eine Aufholjagd in die Top40 zu starten. Mit konstanten Rundenzeiten machte ich ein paar Positionen gut, verlor aber zwischendurch auch wieder ein paar Plätze. Die Tendenz zeigte zwar nach vorne, aber leider nur sehr gering. Am Berg fühlte ich mich kraftvoll und in den technisches Passagen hatte ich gute Linien. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass ich nicht wie gewohnt an meine Leistungsspitzen gehen konnte. Deshalb versuchte ich möglichst konstant zu fahren und immer Druck zu machen. Doch es reichte nicht weiter nach vorne als Platz 53 im Ziel.

Dieses Ergebnis war sicher nicht das, was ich mir für dieses Rennen vorgenommen hatte. Allerdings habe ich im Wettkampf keine Fehler gemacht und alles herausgeholt. Woran es letztendlich gefehlt hat lässt sich momentan noch nicht sagen. Vorerst muss ich mit dem Ergebnis zufrieden sein.

Positiv an dem Rennen war die einzigartige Stimmung! Ich denke ich war noch nie an einem Rennen am Start, bei dem mehr Zuschauer an der Strecke standen. Es war wirklich einzigartig! DANKE!

Die Saison ist für mich an dieser Stelle noch nicht zu Ende. Nach einem Wochenende Pause werde ich in zwei Wochen bei einem HC Rennen in Polen an den Start gehen. Danach fahre ich noch zwei XCO Rennen in Israel und als Abschluss das Epic Israel zusammen mit meinem ehemaligen Teamkollegen Shlomi Haimy.

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Swiss Bike Cup - Basel (SUI)

 

02. September 2018

 

Sechs Tage vor der Weltmeisterschaft in der Schweiz auf der Lenzerheide, konnte ich das vorletzte Rennen des Swiss Bike Cup in Basel nutzen um nochmal eine harte Belastung zu fahren. Die Rennen in der Schweiz sind bekanntlich immer sehr gut besetzt. Dies bedeutete für mich Startplatz 19 bei diesem Rennen der HC Kategorie.

Die Strecke in Basel ist weitgehend flach, mit einem Berg pro Runde, welcher 65 Höhenmeter aufweist. Für das Elite Rennen waren 8 große Runden angesetzt. In der Startphase mussten zwei Runden auf einer 800m langen Pferderennbahn absolviert werden. Danach ging es auf die eigentliche Strecke. Ich hatte mir dieses Jahr vorgenommen zu Beginn des Rennens unbedingt in die Spitzengruppe zu kommen. Deshalb versuchte ich mich am Start direkt weit vorne zu positionieren um als einer der ersten in den Berg zu fahren. Dies gelang mir sehr gut und ich schaffte es sogar am höchsten Punkt der Strecke die Spitzenposition einzunehmen. Damit hatte ich die perfekte Ausgangslage, um das Rennen "von vorne" zu bestimmen. Nach der ersten Abfahrt überholte mich dann Mathias Stirnemann aus der Schweiz und übernahm das Tempo. Ende der ersten Runde hatte sich eine 4 köpfige Spitzengruppe gebildet, welche sich kurz vor dem Berg der zweiten Runde um zwei weitere Fahrer vergrößerte. In der dritten Runde diktierte Thomas Litscher am Berg ein sehr schnelles Tempo und Nicola Rohrbach und ich verloren den Anschluss. In der nächsten halben Runde schafften wir es nicht die Lücke wieder zu schließen und wurden dann von der nächsten Gruppe gestellt. Ab Mitte des Rennens war dann vorne eine 4 köpfige Spitzengruppe und für mich ging es in der zweiten Gruppe um Platz 5. Ich fühlte mich gut und versuchte in der sechsten Runde am Berg das Tempo zu erhöhen um die Gruppe zu verkleinern. Dies gelang mir zwar, aber es hatte sich von sechs nur ein Fahrer verabschiedet. In der siebten Runde machte ich dann einen fatalen taktischen Fehler. Ich fuhr an letzter Position in den Berg, der Fahrer vor mir verlor den Anschluss um ein paar Meter und ich konnte nicht vorbei. Die Lücke war aufgegangen und obwohl ich ihn vor der Abfahrt überholen konnte, schaffte ich es nicht das Loch vor dem nächsten längeren Flachstück wieder zu schließen. Eine halbe Runde versuchte ich alleine nochmal an die 3-Mann-Gruppe vor mir heranzufahren, vergeblich. Ich musste es einsehen und versuchen konstant zu fahren um die nächste Gruppe 6-Mann-Gruppe hinter mir für zwei Runde in Schach zu halten. Keine leichte Aufgabe, aber ich dachte "die müssen sich auch erstmal einig sein und werden wohl eher versuchen die beste Position in der Gruppe zu sichern". Tatsächlich schaffte ich alleine ins Ziel zu kommen mit 4 Sekunden Vorsprung auf die Gruppe. Platz 8 war es dann am Ende und damit ein sehr gutes Ergebnis in einem gut besetzten Rennen und sechs Tage vor der WM!

Dieses super Ergebnis lässt auf eine gute Form schließen und ich freue mich riesig auf meine dritte WM in der Elite Kategorie!

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UCI MTB Weltcup #7 - La Bresse (FRA)

 

26. August 2018

 

Vergangenes Wochenende fand das Weltcup Finale in La Bresse (Frankreich) statt. Die Veranstalter hatten eine neue, coole und sehr anspruchsvolle Strecke gebaut. Mehrere tausend Zuschauer hatten den Weg nach La Bresse gefunden und lieferten eine atemberaubende Atmosphäre, bei der MTB-Sport der Spitzenklasse ausgetragen wurde.

Da ich den letzten Weltcup ausgelassen hatte und mein Fokus im Training auf die Weltmeisterschaft in zwei Wochen zielt, wusste ich nicht wirklich wo ich stehe und hatte daher keine großen Ambitionen für diesen Weltcup. Trotzdem wollte ich natürlich bestmöglich ins Ziel kommen und schauen was es wert ist. Ein heftiger Sturz im Training am Freitag hätte mich beinahe die Teilnahme gekostet. Ich hatte mir das Handgelenk heftig verstaucht und wusste zuerst nicht ob vielleicht sogar etwas gebrochen ist. Die Schmerzen wurden aber am nächsten Tag durch ein weiteres Training auf der Strecke weniger und ließen vermuten, dass das Handgelenk nur verstaucht ist. So hatte ich grünes Licht für den Wettkampf und das Handgelenk wurde mit Tape stabilisiert.

Mit Startnummer 68 bin ich diesmal ins Rennen gegangen. Am ersten Anstieg mussten gleich alle Karten auf den Tisch gelegt werden um die bestmögliche Position für die erste Engstelle zu ergattern. Der Anstieg war aber nicht sehr lang und deshalb auch wenig selektiv. Nach der Startrunde hatte ich 10 Plätze gut gemacht. Eine Runde später weitere 9 Plätze. Nach drei Runden lag ich an Position 43 und fuhr am Limit. Ich versuchte jeden Berg im absoluten maximalen roten Bereich zu fahren, doch genau das wurde mir dann zum Verhängnis. In den Abfahrten machte ich nach und nach mehrere Fehler. Es kam zum Fast-Sturz und kurze Zeit später flog ich über den Lenker. Zum Glück hatte ich mich nicht verletzt, aber ich musste danach einen Gang rausnehmen um mich etwas erholen zu können und einen weiteren Sturz zu vermeiden. Ich verlor ein paar Positionen und erreichte das Ziel als 52.

Jetzt heißt es gut regenerieren und im Training den Feinschliff für die Weltmeisterschaft in der Schweiz am 8. September holen!

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UEC MTB Europameisterschaft XCO 2018 - Glasgow (GBR)

 

7. August 2018

 

Die Europameisterschaft MTB XCO fand dieses Jahr in Glasgow (GBR) im Rahmen der ersten Multisport-EM statt. Das Männer Rennen wurde bereits am Dienstag Nachmittag ausgetragen. Bei angenehmem Temperaturen und sehr guten Streckenbedingungen wurde Mountainbikesport der Spitzenklasse geboten! Das Event wurde LIVE auf ZDF übertragen!

 

Mit Startnummer 37 bin ich ins Rennen gegangen. Die Startphase erfolgt auf einer etwa 700m Schotter-Runde. Ich konnte mich ziemlich gut im Feld nach vorne schieben und etwa an Position 30 in die erste Runde gehen. Danach habe ich schnell meinen Rhythmus gefunden und bin „mein Ding“ gefahren. Dabei habe ich ein paar Plätze gut gemacht und wieder ein paar verloren, aber insgesamt hatte ich Zug nach vorne und war nach der Hälfte der Distanz fast in den Top20 angekommen. Ende der vierten (von sechs) Runden verlor ich dann aber Luft am Hinterrad. Ich konnte zwar bis zur Wechselzone weiterfahren, aber habe natürlich Zeit verloren, weil ich vorsichtig fahren musste um einen kompletten Plattfuß zu vermeiden. In der Zone habe ich dann das Laufrad wechseln lassen. Das kostete mir knapp 10 Positionen. Es waren noch 1,5 Runden zu fahren und ich versuchte nochmal aufzuschließen. Aber die Beine waren von dem Boxenstop wie aufgepumpt, das hat mich einfach aus zu Konzept gebracht. Ich konnte aber die Position halten und so am Ende auf Platz 30 ins Ziel fahren!


Auf der Ergebnisliste natürlich nicht ganz das was ich mir vorgestellt hatte. Allerdings bin ich vor dem Defekt ein gutes Rennen gefahren und deshalb bin ich mit meiner Leistung zufrieden!

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Deutsche Meiterschaft XCO 2018 - Sankt Ingbert

 

22. Juli 2018

 

Die diesjährigen nationalen Meisterschaften um den Titel fanden in St. Ingbert im Saarland statt. Die anspruchsvolle Strecke des "Bomb-Trails-Race" ist 4,2km lang und weist 160Hm auf.

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Nach dem ich im bei den Weltcup-Rennen diese Saison im Vergleich zu den anderen deutschen XCO Fahrern gut geschlagen hatte, wollte ich dieses Jahr bei der Deutschen Meisterschaft mehr erreichen als den 9.Platz in 2017. In der Weltrangliste bin ich unter den "Deutschen" aktuell an 6. Position und dass war damit auch meine Startnummer für diesen Wettkampf. Eine gute Ausgangsposition für ein erfolgreiches Rennen. Die 1km lange Startschleife auf einer breiten asphaltierten Straße war sehr fair. Ich konnte meine Startqualitäten gut ausspielen und an dritter Position in die erste Abfahrt und damit auf die richtige Strecke fahren. Damit war ich von Anfang an vorne mit dabei. Nach etwa zwei Runden hatten sich die ersten "Schnellstarter" an der Spitze des Rennens verausgabt und es hat sich eine vierköpfe Spitzengruppe gebildet. Mit dabei der Titelverteidiger Manuel Fumic, Georg Egger, Ben Zwiehoff und ich. In den Runden drei und vier bestimmten Egger und Zwiehoff das Tempo und attackierten sich gegenseitig. Ich hatte mir für das Rennen vorgenommen mich nicht in Positionskämpfe einzumischen und mich stattdessen auf den Favoriten Fumic zu konzentrieren. Deshalb fuhr ich zusammen mit ihm jeweils ein paar Meter hinter Egger und Zwiehoff, aber immer auf Schlagdistanz. In der fünften von sieben Runde wurde das Tempo langsamer und es war klar, dass Fumic früher oder später attackiert. Anfangs der vorletzten Runde ging es dann zur Sache und die Karten wurden auf den Tisch gelegt. Für mich kam die Attacke zu früh und ich verlor erst mal den Anschluss, versuchte aber in Sichtkontakt zu bleiben. Tatsächlich schaffte ich es bis ca. 1km vor dem Ziel nochmal auf 10 Meter an das Trio heranzukommen. Doch dann war das Final eröffnet und ich hatte einfach überhaupt keine Reserven mehr übrig um in den Medaillen-Kampf einzugreifen. So überquerte ich 9 Sekunden hinter dem Sieger als Vierter die Ziellinie.

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Natürlich ist es bitter so knapp zu verlieren und ich war im ersten Moment erst mal richtig enttäuscht. Allerdings bin ich taktisch schlau gefahren und hatte bis zum Schluss alles gegeben und immer darauf vertraut, dass noch alles drin sein kann. Deshalb konnte ich mir nichts vorwerfen und war schon nach wenigen Minuten wieder gut gelaunt und dann doch sehr zufrieden mit dem Rennen!

Bei diesem hohen Niveau fast bis zum Schluss mithalten zu können, zeigt mir, dass sich meine Form vor allem im Vergleich zum letzten Jahr extrem verbessert hat und bringt mir sehr viel Motivation für den Rest der Saison!

Weiter geht´s mit der Europameisterschaft in 2,5 Wochen in Glasgow!

Mountainbike
UCI MTB Weltcup #5 - Vallnord (AND)

 

15. Juli 2018

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Letztes Wochenende stand der fünfte Weltcup der Saison in Vallnord / Andorra auf dem Programm. Das Renngelände liegt dort in einem Ski-Gebiet auf 1900m über dem Meeresspiegel. Extrem harte und vor allem spezielle Bedingung zum Rennen fahren. Nach meiner starken Aufholjagd beim Weltcup in Italien eine Woche zuvor wusste ich dass die Form stimmt und war zuversichtlich für das Rennen. Die Höhenanpassung hatte ich dieses Jahr mit mehreren 2-3 Wochen Zeiträumen in einem Höhenzelt absolviert. Trotzdem waren meine persönlichen Erwartungen für das Rennen eher zurückhaltend, da ich "in der Höhe" noch nie wirklich das abrufen konnte, als bei den Rennen zuvor. Ich wollte es dennoch zumindest versuchen, alles geben und gucken was möglich ist.

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Mit Startnummer 67 (von 100) durfte ich an den Start gehen. Die Startphase ist zumindest auf dem ersten Kilometer fair, bevor es dann eng wird und eine lange Abfahrt folgt. Bis dahin muss man investieren und so weit wie möglich nach vorne kommen. Die unmittelbare Vorbereitung auf den Wettkampf lief super und ich war am Start "voll im Modus". In der Startphase versuchte ich sofort Plätze gut zu machen und bis zur Engstelle alles zu investieren. Aber das versuchte natürlich jeder! Anstelle Plätze gut zu machen lag ich nach der Startrunde auf Position 83 im Rennen. Wie eine Woche zuvor wollte ich dann wieder eine Aufholjagd starten. Ich schaffte es konstante Rundenzeiten abzuliefern, allerdings nicht mit meiner gewohnten Leistung. Die Aufholjagd endete nur auf Platz 68 und ich wurde zwei Runden vor Schluss nach 80%-Regel (Rückstand 80% der Rundenzeit des Führenden) aus dem Rennen genommen. Erst mal natürlich extrem enttäuscht musste ich das Feld räumen.

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Schlussendlich akzeptiere ich das Ergebnis wie es ist und bereue nichts! Meine Form war gut, ich hatte mich bestmöglich vorbereitet, der Fokus hat gestimmt und ich habe alles gegeben was ich hatte. Mehr kann man nicht machen. Bitter ist es natürlich dennoch, dass mir die Höhe offensichtlich mehr zu schaffen macht, als anderen. Vielleicht muss ich aber auch erst noch mein persönliches Erfolgsrezept für diese speziellen Bedingungen finden.

Weiter geht es mit der Deutschen Meisterschaft nächstes Wochenende im Saarland / Sankt Ingbert.

Mountainbike
UCI MTB Weltcup #4 - Val di Sole (ITA)

 

8. Juli 2018

 

Exakt 6 Wochen sind seit dem letzten Weltcup in Tschechien vergangen. Nach dem Rennen in Nove Mesto habe ich mir erstmal eine Woche Pause gegönnt und mich gut erholt. Danach ging es in die Vorbereitung auf den nächsten Wettkampf-Block. Ein C1-Rennen in Österreich war Teil meiner Vorbereitung. Dort konnte ich einen soliden 9.Platz (Startnummer 14) erreichen. Letztes Wochenende war es dann soweit, der vierte Weltcup der Saison fand in Val di Sole / Italien statt.

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Durch meine gute Platzierung in Nove Mesto konnte ich in der Weltrangliste ein paar Positionen gut machen, musste aber dennoch mit Startnummer 73 (von 115) in Val di Sole ins Rennen gehen. Die Startgerade ist bei diesem Weltcup sehr kurz und schnell. Bereits nach weniger als einem Kilometer befindet sich das erste "Nadelöhr", ein steiler Anstieg mit einer Spitzkehre, an dem kaum mehr als zwei Fahrer nebeneinander fahren können. Bis dahin hat sich das Feld von 115 Fahrern natürlich noch nicht in die Länge gezogen und etwa ab Position 30 müssen die ersten Fahrer absteigen, weil es einen Stau gibt. Ruhe bewahren und einordnen im "Reisverschlussverfahren" ist angesagt. Nach der Startloop hatte ich 5:30 Minuten auf der Uhr und an Position 74 liegend bereits 54 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Nicht gerade eine gute Ausgangsposition für ein erfolgreiches Ergebnis. Jetzt ging die Aufholjagd los. Platz 65 nach Runde eins, Platz 58 nach Runde zwei, Platz 54 nach Runde drei. Bis dahin konnte ich Plätze gut machen, doch dann wurden die Abstände zu groß und es wurde immer schwieriger Fahrer einzuholen. Eine 4-köpfige Gruppe lag noch in Sichtkontakt vor mir und ich schaffte es bis eingangs der letzten Runde aufzuschließen. Mit meiner besten Rundenzeit über das gesamte Rennen konnte ich die Gruppe in der letzten Runde abschütteln und erreichte als 49. das Ziel. Damit hatte ich 7:08 Minuten Rückstand auf den amtierenden Weltmeister Nino Schurter, der damit bereits den dritten Weltcup in dieser Saison gewinnen konnte.

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Nach meinem 29. Platz beim letzten Weltcup hatte ich mir für dieses Rennen natürlich mehr vorgenommen und deshalb ist das Ergebnis auf dem Papier für mich erstmal nicht zufriedenstellend. Allerdings habe ich von Start bis Ziel alles gegeben und nach der schwierigen Startphase war es einfach schon von Beginn an schwer ein gutes Ergebnis einzufahren. Ich habe in den letzten Wochen hart gearbeitet und weis, dass meine Form gut ist. Bereits dieses Wochenende habe ich beim Weltcup in Andorra die nächste Chance und möchte es dort besser machen!

Mountainbike
UCI MTB Weltcup #3 - Nove Mesto (CZE)

 

27. Mai 2018

 

Auf den dritten Weltcup in dieser Saison, im tschechischen Nove Mesto na Morave, habe ich mich ganz besonders gefreut. Die Strecke ist eine meiner Lieblingskurse und kommt mir durch die vielen technischen Passagen und kurzen Anstiege entgegen. Außerdem ist die Stimmung immer einmalig und vor allem der Zieleinlauf im Biathlon-Stadion vor einer Tribüne mit mehreren tausend Fans ist unschlagbar!

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Wie schon vergangene Woche in Albstadt durfte ich wieder mit Startnummer 80 (von 145) ins Rennen gehen. Der Start in Nove Mesto ist durch die lange Startgerade auf Asphalt immer extrem schnell und hektisch. Deshalb gibt es dort jedes Jahr schwere Stürze und man muss schauen, dass man sich irgendwie raushalten kann und gut durchkommt. Mit einem etwas verhaltenen Start in der Mitte, habe ich versucht nicht direkt auf den Hinterrädern der Fahrer vor mir zu hängen und so den Überblick zu behalten. Sofort hat es auf der linken Seite "gescheppert" und kurze Zeit später auf der rechten Seite nochmal. Zweimal konnte ich ausweichen und hatte nach weniger Metern wieder den Anschluss zum Feld. Danach wurde kontrollierter gefahren und ich konnte mich in der Startrunde bereits bis auf Position 39 nach vorne arbeiten! Eine super Ausgangsposition bei diesem Rennen. In der ersten Runde konnte ich dann meinen Rhythmus finden und weiter aufholen. Ich suchte mir eine gute Gruppe und nach Hälfte des Rennens war ich auf Position 32. Die Abstände waren immer noch mega kurz aber ich fühlte, dass ich jetzt nicht überziehen darf. Deshalb fuhr ich weiter meinen Rhythmus, lies an den Anstiegen oben öfters eine kleine Lücke zu dem Fahrer vor mir und schloss sie dann jeweils in der darauffolgenden Abfahrt mit einer schnellen Linie. Damit konnte ich Kräfte aufsparen und am Ende des Rennens in den letzten 1,5 Runden nochmal am Gashahn drehen. Zusammen mit den beiden Schweizern Giger und Litscher ging ich in die letzte Runde. Beide attackierten jeweils einmal, konnten aber nicht entscheidend wegkommen. So gingen am Ende zu dritt auf die Zielgerade. Litscher zog den Sprint an, Giger konnte bereits beim Antritt nicht mitgehen und ich sprang an Litschers Hinterrad. Etwa 50 Meter vor der Ziellinie versuchte ich mich dann vorbei zu schieben und wir kamen mit "Katzensprung" und "Fotofinish" ins Ziel. Leider war Litscher auf dem Foto ganz knapp vorne, aber es war ein fairer Sprint und ich war mega happy mit dem 29. Platz!

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Obwohl ich bereits zweimal in meiner Karriere bei einem Elite Weltcup in die Top30 fahren konnte, ist dieser 29. Platz in Nove Mesto das wohl wertvollste Resultat in meiner Laufbahn! Ich bin gespannt wo der Weg diese Saison noch hinführt!

Mountainbike
UCI MTB Weltcup #3 - Albstadt (GER)

 

20. Mai 2018

 

Gestern war es endlich so weit, der Heim-Weltcup in Albstadt/Deutschland stand auf dem Renn-Programm. Seit dem ersten Weltcup in Stellenbosch/Südafrika, vor 10 Wochen, habe ich mich auf dieses Rennen (und den Weltcup in Nove Mesto nächste Woche) vorbereitet. Besonders für die deutschen Starter ist der Weltcup im eigenen Land vor ca. 10000 Zuschauern etwas ganz besonderes!

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Mit Startnummer 80 (von 134) durfte ich beim zweiten Weltcup der Saison ins Rennen gehen. Ich hatte mir vorgenommen verhalten in den Wettkampf zu starten und erst gegen Ende der ersten Rennhälfte das Tempo aufzudrehen. Mit dieser Renntaktik hatte ich bereits bei den letzten beiden Rennen in Heubach und Solothurn Erfolg. Trotz verhaltenem Start fand ich mich bereits nach der Startrunde auf Position 69 wieder, nach der ersten Runde auf 55, nach der zweiten Runde auf 45 und nach der dritten Runde auf  35. Die Beine waren sehr gut und ich konnte meine Fahrtechnik in den rutschigen Abfahrten auf der nassen Strecke ausspielen. Bis zur Hälfte der vierten Runde (2,5 Runden vor Ziel) hatte ich Zug nach Vorne und war schon fast in den Top30 angelangt. Doch dann erlitt ich einen unnötigen Hinterrad-Plattfuß und musste eine Abfahrt ohne Luft im Hinterrad bewältigen. Der Wechsel in der technischen Zone kostete mir etwa 15 Plätze und ich musste an 45. Position weiterfahren. Der Rhythmus war natürlich erst mal gebrochen doch die Moral war gut und ich fand schnell wieder meinen Fokus. Vier Positionen konnte ich mich wieder nach vorne kämpfen, aber in der letzten Runde war der Akku dann fast leer und ich musste meine Position nach hinten absichern. So kam ich am Ende als 44. ins Ziel (+7:41 hinter dem Weltmeister Nino Schurter).

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Obwohl ich mit dem Ergebnis nicht ganz zufrieden bin, freue ich mich dennoch über meine super Form und über ein starkes Rennen. Defekte gehören im Sport dazu, die Frage ist immer wie man damit umgeht. Ich denke ich habe das bestmögliche Ergebnis ins Ziel gebracht und freue mich jetzt auf meinen Lieblings-Weltcup nächste Woche in Tschechien!

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Swiss Bike Cup - Solothurn (SUI)

 

5. Mai 2018

 

Zwei Wochen vor dem zweiten Weltcup der Saison in Albstadt/Deutschland wollte ich meine Form nochmal bei einem stark besetzten Rennen testen. Keine Rennserie ist so gut besetzt wie der SwissBikeCup in der Schweiz. Vergangen Samstag fand dort der dritte Lauf der Serie in Solothurn statt. Das Rennen wurde im Rahmen der "BikeDays" ausgetragen, dem größten MTB-Event der Schweiz mit 25.000 Besuchern.

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Mit Startplatz 20 durfte ich bei diesem Rennen starten. Für das Elite Rennen waren 7 große Runden angesetzt. Die Strecke ist weitgehend flach und hat einen Berg pro Runde mit etwa 4 Minuten. Der amtierende Weltmeister Nino Schurter nahm direkt in der ersten Runde am Anstieg das Rennen in die Hand und diktierte ein hohes Tempo. Dementsprechend riss das Feld am Ende der ersten Runde auseinander und es entstanden mehrere kleine Gruppen. Ich hatte mir vorgenommen nicht mit Gewalt in die erste Gruppe zu gehen und fand mich dann Ende der ersten Runde in der zweiten großen Gruppe um Platz 7 wieder. In den Runden zwei und drei kostete es jeweils einen Fahrer aus der Spitzengruppe, der das Tempo nicht mehr mitgehen konnte und sofort auch von unserer Gruppe "geschluckt" wurde. Ab Runde drei ging es deshalb für mich schon um die Plätze 5 - 11. Etwa bis Rennmitte habe ich gehofft wir würden mit einem einstimmigen Tempo nochmal an die Spitzengruppe heran gekommen, aber unsere Gruppe war zu groß und es wurde nicht einstimmig gefahren. Deshalb konzentrierte ich mich auf das bestmögliche Resultat aus dieser Gruppe und versuchte Kraft für die letzte Runde zu sparen. Es war klar, dass in der letzten Runde am Anstieg ordentlich aufs Tempo gedrückt wird und eine Vorentscheidung gesucht wird. Ein Fahrer war extrem stark und konnte entkommen. Auch Lukas Flückiger und Manuel Fumic fuhren extrem schnell in den Berg hinein und ich musste reißen lassen. Aufgegeben hatte ich allerdings noch nicht und schaffte es oben am Berg, auf schwierigem Untergrund mit Wurzeln und Steinen, nochmal an die beiden heranzufahren. In der darauffolgenden Abfahrt konnte ich mich gut erholen und die letzten 2km bis ins Ziel waren flach! Dann wurde taktiert und jeder holte nochmal Luft. Die Einfahrt ins Ziel-Gelände ist sehr verwinkelt und deshalb versuchte ich dort als erster hinzufahren und den Sprint von vorne zu gewinnen. Das klappte auch so wie ich es mir überlegt hatte, allerdings kam Fumic in der vorletzten Kurve wie aus dem nichts nochmal an mir vorbei. Jetzt war mein Plan über den Haufen geworfen und ich hatte nur noch eine letzte Chance in der letzten Kurve an ihm vorbei zu gehen. Dort konnte man drei verschieden Linien fahren und da sich Fumic für die mittlere Linie über Holzpaletten entschied, war meine letzte Chance die Innenlinie über einen 30cm hohen, querliegenden Baum zu springen. Im Training hatte ich das auf dieser Strecke nicht probiert, da ich der Meinung war die Linie ist nicht die schnellste. Jetzt ging es aber nicht um den schnellsten Weg, sondern um den kürzesten. Ganz knapp konnte ich mehr Schwung mitnehmen als Fumic und ihn dort überholen. Der darauffolgende Zielsprint war kurz und deshalb keine Chance für ihn nochmal zu kontern. So konnte ich das Rennen auf Platz 6 (+2:13 hinten dem Weltmeister Nino Schurter) beenden.

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Dieses super Ergebnis lässt auf eine gute Form schließen und ich denke ich bin auf dem richtigen Weg für den Heim-Weltcup in Deutschland in zwei Wochen!

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Bundesliga "Bike The Rock" - Heubach

 

29. April 2018

 

Nach einer 5-wöchigen Wettkampf-Pause nach dem CapeEpic wollte ich das stark besetzte Bundesliga-Rennen in Heubach nutzen, um wieder in den Wettkampf-Modus zu kommen. Der Magen-Darm-Infekt am Ende des CapeEpic hatte mich kurze Zeit außer Gefecht gesetzt und eine kleine Erkältung nach der Heimreise musste erst auskuriert werden. Danach konnte ich mit neuer Energie einen guten Trainingsblock absolvieren und war bereit meine aktuelle Form in Heubach zu testen.

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Mit 7 veranschlagten Runden, war es klar, dass es ein langes hartes Rennen werden wird. Deshalb habe ich mich am Start bewusst zurück gehalten und bin erst mal "nur mitgefahren". Am Ende des langen Berges habe ich ein paar Plätze gut gemacht und kam nach der anschließenden Abfahrt als 20. aus der ersten Runde. Die Beine fühlten sich gut an, ich konnte meinen Rhythmus beibehalten und in Runde 2, 3 und 4 Positionen gut machen. Zur Mitte des Rennens war ich in einer Gruppe deren Tempo mir etwas zu schnell war. Ich merkte, dass ich gerade überziehen muss und entschied mich deshalb einfach mein Ding weiterzufahren. Dementsprechend musste ich nur kurze Zeit einen Gang rausnehmen und war gleich wieder in meinem Tritt. In der letzten Runde kam der neuseeländische Meister Anton Cooper von hinten bis auf 9 Sekunden herangeflogen. Ich konnte ihn in Schach halten und als 17. (+5:42,9 auf den Sieger Nino Schurter) das Rennen beenden.

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Mit diesem Ergebnis bin ich bei diesem speziellen Rennen extrem zufrieden! Meine Stärken kann ich sicher auf anderen Strecken besser ausspielen. Umso cooler war es deshalb auch bei diesem Rennen auf internationalem Top-Niveau gut mithalten zu können!

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